Der Bergbau muss elektrifiziert werden. Der australische Bergbaukonzern Fortescue und der Schweizer Maschinenhersteller Liebherr haben gemeinsam schwere Maschinen für den Einsatz in Minen entwickelt. Darunter ein Ladegerät, mit dem sich die Batterien riesiger Muldenkipper schnell füllen lassen.
Auf der Minexpo-Messe in Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada präsentierten die beiden Unternehmen dieses schwere Gerät. Dies betrifft insbesondere die Liebherr T 264 Dumper, den Fortescue mit einer Batterie mit einer Kapazität von 3,2 Megawattstunden (MWh) ausgestattet hat. Bisher sind die Fahrzeuge mit einem dieselelektrischen Motor ausgestattet.
Künftig sollen Muldenkipper autonom fahren. Dafür haben die beiden Partner das System Autonomous Haulage Solution (AHS) entwickelt. Dazu gehört auch ein Flottenmanagementsystem, das den Ladezustand der Batterien überwacht, sodass Ladeaufgaben und -vorgänge zugewiesen werden können.
Fortescue nutzt bereits autonome Fahrzeuge
Autonome Fahrzeuge sind für den Bergbaukonzern kein Neuland: Laut Dino Otranto, Leiter von Fortescue Metals, setzt Fortescue bereits mehr als 200 autonome Lkw ein.
Fahrzeuge, die mit einer 3,2-MWh-Batterie ausgestattet sind, benötigen außerdem ein Hochleistungsladegerät. Das hat Fortescue auch auf der Minexpo präsentiert: Es ermöglicht eine maximale Ladeleistung von 6 MW. Der Akku eines T264 könne damit in einer halben Stunde aufgeladen werden, so Liebherr.
Insgesamt wird Liebherr 475 Elektrofahrzeuge an Fortescue liefern. Dies entspricht zwei Dritteln der Mining-Flotte des Konzerns und ist gleichzeitig der größte Einzelauftrag für Liebherr. Dazu gehören neben 360 Muldenkippern auch 55 Bagger vom Typ R 9400 sowie 60 Planierraupen PR-776, die ebenfalls mit dem Forstescue-Batteriesystem ausgestattet werden sollen.
Die ersten Muldenkipper, noch mit dieselelektrischem Antrieb ausgestattet, wurden von Liebherr vor einem Jahr nach Fortescue geliefert. Sie wurden inzwischen validiert. Der Start des autonomen Betriebs ist für das erste Quartal 2025 geplant. Die Dieseldumper sollen später auf das Batteriesystem umgerüstet werden. Künftig wird Liebherr die Muldenkipper mit vollelektrischem Antrieb ausliefern.
Fortescue will bis 2030 null Emissionen erreichen.